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Tinjan

Tinjan

Einst von Mauern und Türmen umgeben, ist diese Kleinstadt heute der Ort mit einem geprägten Charme, wo sich Tradition und Geschichte stolz präsentieren. Oberhalb immergrünes Dragatals gelegen, bietet sich ein atemberaubender Blick, den wir auf den steinernen Stühlen unter den alten Zürgelbäumen sitzend genießen können, genauso wie die Menschen Jahrhunderte zuvor das getan haben. Altes Zentrum von Tinjan ist seit dem Mittelalter erhalten geblieben. Das älteste Haus, heute renoviert, stammt aus dem Jahre 1442. Die Symbole auf den Häusern, wie Sichel und Sense, erzählen stolz über die einstigen Beschäftigungen ihrer Besitzer. Attila Kopf auf dem Haustor aus dem 16. Jahrhundert zeugt vom reichen Erbe dieses Gebiets. Präfektentisch ist Zeuge vieler Entscheidungen, und zahlreiche Legenden, wie die über Frauenentführung und Zwangsehen mit den Entführern, werden immer noch von heutigen Generationen weitergegeben. Alte Handwerke, Traditionen und Spiele werden sorgfältig gepflegt, perfekt an den Alltag angepasst und jedem einen Einblick in die längst vergangene Zeit bietend. Festival der Schmiede sammelt jedes Jahr die besten Schmiede Istriens. Hier werden die einst hoch benötigten Produkte wie Sichel und andere Werkzeuge gezeigt, die mit Jahrhunderte lang ferfeinerten Fertigkeiten und Kunst gemacht sind.

Mehr über Tinjan

Als die Gemeinde istrischen Schinkens erklärt, sammelt Tinjan jedes Jahr die besten Schinkenhersteller aus der Region Istriens. Diese hervorragende gastronomische Spezialität ist weltberühmt und ihre Rezeptur wird geschützt. Weinberge und dichte Vegetation in der Umgebung, interessante Geschichte, die sich in allen Bereichen widerspiegelt, gastronomische Genüsse, Naturschönheiten und alte Traditionen, die mit dem Alltag Tinjans Einwohner verwoben sind, machen Tinjan zu Ihrer unvermeidlichen Wahl.

Geschichte

In der Römerzeit wurde Tinjan Attinianum genannt. Er schützte die Grenzen von Poreč Region und überwachte den Weg Richtung Tarsatica. Seine volle Pracht erreicht Tinjan im Mittelalter. Ab 1374 und bis zur Ankunft Napoleons schützte die Festung Tinjan die Grenze von Pazin Grofschaft, die damals der Kaiserlichen Familie Habsburg gehörte und von Venedig angegriffen wurde. Um Tinjan wurde einen Graben gegraben, und nur ein Tor und eine Zugbrücke führten in die Stadt. In dieser Zeit hatte Tinjan auch seinen Pranger. Ab 1578 ist Tinjan keine Festung mehr, er wird schon als eine Stadt bezeichnet. Die mittelalterliche örtliche Regierung mit einem Präfekten auf der Spitze entschied über alle wichtigen Fragen. Die Präfektenwahlen wurden auf eine ganz besondere Weise durchgeführt. Die Kanditaten setzten sich an den Präfektentisch, den steinernen Tisch, der immer noch im Schatten der Zürgelbäume steht. Dann legten sie ihre langen Bärte auf den Tisch, stellten in ein kleines Loch in der Mitte des Tisches einen Floh, und warteten, auf wessen Bart der Floh springen würde. Derjenige, dessen Bart als erster mit dem Flohsprung „geehrt“ wurde, wurde zum Präfekten ernannt. Die Einwohner von Tinjan wurden als hervorragende Schmiede bekannt. Davon zeugen heute die Symbole der Sichel und Errichtungsdaten, die auf den Fassaden der Häuser eingraviert sind. Das älteste Haus stammt aus dem Jahre 1442. Die Schmiedetradition hat in Tinjan und seiner Umgebung bis heute überlebt.

Wir empfehlen

Tinjan- altes Stadtzentrum mit erhalten gebliebener mittelalterlicher Anordnung der Straßen und Gebäuden, manche von denen eingravierte Symbole auf den Wänden haben. Sehenswert ist das Depier Haus aus dem Jahre 1670 mit Arkaden, einem Brunnen und hohem Schornstein. Doppelköpfiger königlicher Adler und das Wappen Attems aus dem Jahre 1558 sind auch wertvoll.

Tinjan- Pfarrkirche der Heiligen Šimun und Juda aus dem Jahre 1773 mit den Statuen der Jungfrau Maria, Šimun und Juda und verschiedenen Widmungen der Kaiserin Maria Theresia Habsburg. Interessant sind auch die Fassade und quadratische 30 Meter hohe Glockenturm aus dem Jahre1762

Tinjan- kleine Kirche zum Heiligen Kreuz mit dem Glockenturm aus dem 13. Jahrhundert und der berühmte Kalvarienberg von Tinjan aus dem Jahre 1894 daneben

Tinjan– steinerner Präfektentisch mit 10 geschnitzten steinernen Stuhlen

Kažuni (Feldbauden gebaut aus dem Naturstein ohne Verwendung des Bindemittels und ohne Fenstern, generell abgerundet, charakteristisch für Istrien)- die Besonderheit der Feldbauden von Tinjan liegt darin, dass sie nicht immer abgerundet sind. Es gibt auch diejenigen, die quadratisch sind oder unter der Erde begraben

Europäisches Suhozid (Bauart vom Naturstein ohne Verwendung des Bindemittels) – Mitte des Jahres 2007 hat der Bau vom Europäischen Suhozid angefangen. Jeder Bauarbeiter kann nur ein numirierten Stein hinlegen und nachher ein Zertifikat der Beteiligung am Bau bekommen. Nach der Einschätzung braucht man ungefähr 250 000 Steine und genauso viele Bauarbeiter

Fahrradweg “Vom Teich zum Teich“- die Bedeutung der Teiche für einstiges Leben des Dorfes wird von diesem 30 Kilometer langen Weg demonstriert. Unterwegs kann man 10 restaurierte und neu angelegte Teiche und Quellen sehen, einschließlich eines der schönsten, Pajić

Teich Pljočkanje– ein Jahrhunderte altes Spiel, das Anfang der 90-er Jahre reanimiert wurde. Das Spiel wurde von Schäfern erfunden, die um sich über die langweilige Zeit hinwegzuhelfen, flache Steine „pljočke“ warfen. Heute ist das ein Wettbewerbsspiel an dem lokale Einwohner teilnehmen

Veranstaltungen

Šimunja und Festival istrischen Schinkens– finden Ende Oktober statt. Außer traditionellem Volksfest kann man hier Kunstwerke der Schmiede aus ganz Istrien sehen und besten Schinken probieren

Muntrilj-Rokova – Volksfest, findet Mitte August statt