Hum – Roc – Kotli
Einmal, vor langer, langer Zeit, als noch Feen, Zauberer und Drachen auf der Welt regierten, haben Riesen Steine gesammelt, und wunderschöne Städtchen auf herrlichen, grünen Hügeln gebaut. In diese Städtchen siedelten sich Menschen an, und die Riesen flohen in dichte Wälder, wo sie sich heute noch verstecken. Das erzählt uns eine der Legenden über die Geschichte des magischen Landes Istrien. Seine Magie ist auch heute noch gegenwärtig: verträumte, kleine, steinerne Städte auf smaragdgrünen Hügeln erwachen unter den zarten Schleiern des Nebels, und mit den ersten, sanften Sonnenstrahlen.
Mehr über Hum – Roc – Kotli
Hum, die kleinste Kleinstadt der Welt, in der der heilkräftige Schnaps „biska“ hergestellt wird, dessen Geheimrezept die mächtigen Druiden noch vor 2000 Jahren in dieses Gebiet mitgebracht haben, steht auch heute noch stolz auf dem kleinen Hügel über der Quelle der Mirna. Etwa hundert Meter lang und nur dreißig Meter breit, mit seinem unvergänglichen Kastell, engen Gassen und leisen Kirchlein, mit den Mauern, den 600 Jahre alten, glagolitischen Graffitis, die in Stein gehauen sind, und dem auch heute vollzogenen alten Brauch, den Gemeindevorstand am steinernen Tisch zu wählen, ist Hum eine Eingangspforte zu einer anderen, alten Ära der stolzen Menschen und ihres stürmischen Lebens.
Roč, das alte Ruz, erzählt uns sein Märchen durch das steinerne Stadttor, die Mauern und ihre fünf Türme, durch glagolitische Inschriften in Stein, und tausendjährige, alte Fundstellen; römische Villen spinnen den Faden weiter, zusammen mit wundersamen Kirchen und ihren Fresken, und all das wird von lebhaften Melodien und Tönen des alten Akkordeons, genannt „trieština „ begleitet. Das ist die Heimat eines der schönsten und ältesten Bücher, die in der glagolitischen Schrift verfasst wurden, sowie des Abecedariums von Roč, das mehr als 800 Jahre alt ist. In seiner Nähe befindet sich auch die Allee der Glagolitiker, ein Weg, der an 10 steinernen Skulpturen vorbeiführt, bis zur zeitlosen Kleinstadt Hum und ihrem Stadttor, wo sich die glagolitische Schrift bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts erhalten hat.
Um die Ruinen von Beli und Črni grad, (Weiße und Schwarze Stadt) die auf dunklem und schwarzem Felsen erbaut worden waren, kann man heute noch Menschen antreffen, die nach dem verlorenen Schatz suchen, während das wunderschöne Kotli, umgeben von den erfrischenden Wasserfällen der Mirna, ihre Zeit gemächlich neben der alten Mühle und kleinen, runden Seen verbringt.
Das ist die Gegend, wo wohlschmeckende Trüffeln gedeihen, Schnäpse aus Heilpflanzen hergestellt werden, wo die Gerichte der einheimischen Küche duften, und wo die Ruhe in der liebevollen, unberührten Natur und verträumten steinernen Städten wohnt; es ist die Gegend des Zaubers, der alten Kostbarkeiten und der Zeitlosigkeit.
Geschichte
Die Gegend war noch in der Jungsteinzeit bewohnt, was durch zahlreiche Funde von Festungen und Keramik bewiesen wurde. Die Ortschaften haben die Histrier bewohnt, ein alter Stamm, der dort bis zur Ankunft der Kelten im Jahr 400 v. Chr. lebte; die Kelten assimilierten sich schnell und gewaltlos, und brachten ihre Sprache, Kunst, Bauwesen und Religion mit sich. Einige der heutigen Ortsnamen stammen aus der keltischen Sprache. Die Römer kamen und unterwarfen die hiesige Bevölkerung Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr.; sie siedelten hier etwa 15 000 römische Bürger an, bauten und erneuerten die Straßen und Siedlungen. Einen großen Aufschwung erlebte die Region im Mittelalter. In jener Zeit war sie unter der Verwaltung der Franken. Die Slawen kamen im 8. Jahrhundert, und brachten mit sich ihre Sprache und Bräuche. Die Stadt Roč wurde erstmals Mitte des 11. Jahrhunderts unter dem Namen Ruz erwähnt, während die alten Städte Črni und Beli grad Anfang des 11. Jahrhunderts auf den Überresten der vorgeschichtlichen Burgen erbaut wurden. Hum wurde erstmals erst im 12. Jahrhundert erwähnt, obwohl die Siedlung noch in der Urgeschichte existierte. Auf der einstigen Burgruine erbaute man eine frühchristliche Siedlung, während der Bau des bekannten Kastells im 11. Jahrhundert vollendet wurde. Vom 12. Jahrhundert an regierten hier die Patriarchen von Aquileia, und zu jener Zeit baute man den größten Teil der Kirchen, und renovierte die Mauern. Die Gegend ist als der „Hüter der glagolitischen Schrift“ bekannt. Gerade hier entstand im 14. Jahrhundert das bekannte Missal des Fürsten Novak, eine Vorlage für das erste kroatische gedruckte Buch, das nur 28 Jahre nach dem ersten gedruckten Buch auf der Welt, nämlich der Bibel von Gutenberg, angefertigt wurde. Damals entstanden auch die meisten glagolitischen Graffitis, und es entwickelte sich die heute bekannte Architektur. Anfang des 15. Jahrhunderts, wegen der Konflikte mit Venedig, wurde eine große Anzahl der Siedlungen zerstört. Vom 16. Jahrhundert an wählten die Einwohner von Hum ihren Gemeindevorstand, Vertreter und den Rat der Ältesten aus ihren Reihen. Hum und die umliegenden Dörfer wurden Anfang des 17. Jahrhunderts in der Zeit des Uskokenkrieges schwer beschädigt. Napoleons Armee kam im 18. Jahrhundert, um bald von der Herrschaft der Habsburger abgelöst zu werden, die bis zum Ersten Weltkrieg dauerte. Danach fiel die Region unter die italienische Macht, und durchlebte schwere und mühselige Zeiten. Italien wurde 1943 von den Nazis abgelöst und 1945 befreit und der Republik Jugoslawien annektiert. Ab 1991 ist die Region ein Bestandteil der Republik Kroatien.
Wir empfehlen
Hum – Kastell aus dem 11. Jahrhundert, Stadtmauern, kupfernes Stadttor mit zwei Flügeln, dem Kalendarium und Willkommensgrüßen, steinerner Tisch und Stühle des Gemeinderats, mittelalterliche Architektur und steinerne glagolitische Graffitis
Hum, Kapelle des hl. Hieronymus – romanisches Bauwerk aus dem 12. Jahrhundert mit glagolitischen Inschriften und unschätzbaren, einzigartigen Fresken
Hum, biska – autochthoner istrischer Mistelschnaps mit vielen Heilkräutern, der nach einem 2000 Jahre alten Druidenrezept hergestellt wird
Allee der Glagolitiker – ein 7 km langer Weg mit glagolitischen Denkmälern, der von Roč bis Hum führt, mit 10 Skulpturen, die der glagolitischen Schrift gewidmet sind
Roč – mittelalterliche Mauern mit 5 Türmen, zwei Stadttore, ein römisches Lapidarium, die venezianische Kanone, glagolitische Inschriften und Architektur aus dem 16. Jahrhundert
Roč, Kirchen – Kirche des hl. Anton aus dem 12. Jahrhundert mit dem glagolitischen Abecedarium von Roč, Kirche des hl. Rok (Rochus) mit Fresken und Graffitis aus dem 14. Jahrhundert und die Kirche des hl. Bartholomäus aus dem 15. Jahrhundert mit einem frühbarocken Glockenturm
Kotli – altes Dorf mit gut erhaltenen Portalen, Galerien, Säulengängen und einer alten Wassermühle, durch die der Fluss Mirna mit wunderschönen Wasserfällen fließt, und dabei Steine aushöhlt, so dass eine Reihe von schönen, runden Becken entstehen
Črni und Beli grad – Ruinen von zwei Festungssiedlungen aus dem 11. Jahrhundert, die eine auf dem schwarzen, und die andere auf dem weißen Felsen gebaut
Veranstaltungen
Z armoniku v Roč, Roč – (mit dem Akkordeon nach Roč) internationales Treffen der Spieler auf dem diatonischen Akkordeon 09.05.
Tag von Hum und Wahl des Gemeinderats auf ein Jahr – eine Jahrhunderte lange alte Tradition und Fest anlässlich der Wahl des Gemeinderats von Hum 12.06.
Meisterschaft im Drachenfliegen, Buzet – ein siebentätiger Wettstreit der besten kroatischen Drachenflieger 20.06.26.06.
Ausstellung der istrischen Schnäpse, Hum- Degustation und Angebot der besten istrischen Schnäpse, 31.10.
Trüffelwochenende, Buzet – Ausstellung und Verkauf von Trüffeln und anderen autochthonen Produkten, mit gastronomischen und kulturellen Veranstaltungen, 06.11.-07.11.